„Fotografie bedeutet für mich, Realität wie eine Farbe mit dem Pinsel aufzunehmen“

Mit ihren vielschichtigen Panoramen entführt Victoria Pidust in einen visuellen Irrgarten, in dem die Wahrnehmung der Betrachter aufgewirbelt wird – eine Provokation der tradierten Rezeption von Werken, die mit fotografischen Techniken entstanden sind. Pidust konglomeriert Fotografie und Malerei, in dem sie das Genre der Fotografie aus seinem die Wirklichkeit abbildenden in ein intrinsisch schöpfendes Medium zur Darstellung der Modulation von Wirklichkeit überführt. Im Vorfeld arbeitet sie mit den für die Fotografie charakteristischen Materialien: Licht, generative Prozesse und Apparate, die nicht notwendigerweise Kameras sein müssen, zudem bildgebende Verfahren aus fachfremden Disziplinen. Pidust vereint in ihren Bildern reale, abstrakte und konkrete Darstellungsformen. Die Komponenten ihrer Montagen entstehen nur teilweise durch Fotokameras. Für ihre künstlerische Praxis nutzt sie diverse verfügbare Bildgebungsverfahren und kombiniert diese miteinander: Handyfotos, Screenshots, Scans oder Computerprogramme zur Erzeugung von Architekturmodellen.

Text: Carla Susanne Erdmann (gekürzt)

Victoria Pidust

Geboren 1992 in Nikopol, Ukraine. Sie studierte von 2010 bis 2015 Multimedia am Institut für Buchkunde und Drucktechnik, sowie Fotografie an der Schule NTUU KPI in Kiew (Abschluss: Bachelor). Von 2013 bis 2015 nahm Pidust private Fotokurse bei den Fotografen Roman Pyatkovka und Alexander Lyapin, Ukraine. In den Jahren 2015 bis 2017 studierte sie Visuelle Kommunikation und von 2017 bis 2020 Bildende Kunst und Malerei, beides an der Weißensee Kunsthochschule Berlin. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Website: www.victoriapidust.com
Social Media: @victoriapidust