Die Arbeit „tensile hinges“ erforscht eine neue Art der Herstellung und Verwendung von Scharnieren. Der Entwurf wurde von bestehenden Scharniersmechanismen aus Natur und Technik inspiriert. Der tensile hinge verbindet die Stabilität und Langlebigkeit von technischen Scharnieren mit der Funktionalität von natürlichen Scharnieren durch Druck- und Zugelemente. Für die Konstruktion des tensile hinges wird die Technik des 3D-Drucks auf vor gedehntem Textil oder das Einspannen von starren Strukturelementen in eine Membran verwendet. Aufgrund der Einfachheit des Mechanismus funktioniert die Konstruktion in verschiedenen Skalierungen. Das Schnappen, welches beim Falten der tensile hinges auftritt, zeigt die gute Reaktionsschnelligkeit und vermittelt eine Vorstellung von der enormen Kraft großflächiger tensile hinges. Mehrere tensile hinges können zu großen Flächen verbunden und in geplante Körper oder freie Formen verwandelt werden. Diese Körper können in architektonischen Kontexten, ob frei oder adaptiv, eine futuristische und organische Atmosphäre schaffen.
Antonia Dönitz wurde 1998 in Radebeul geboren und studiert seit 2016 Textil- und Flächendesign an der weißensee kunsthochschule
berlin. Während des Studiums war Sie hochschulpolitisch unter anderem im StuPa und dem ReLab tätig und sammelte Erfahrungen bei einigen studienbegleitenden Nebenjobs. Nach einem halb virtuellen Semester in Paris absolvierte Sie den Bachelor 2021 mit der
Abschlussarbeit „tensile hinges“. Darauf aufbauend plant Sie in ihrem Masterstudium weitere Variationen und Anwendungsbereiche des
auf Zug und Druck basierenden Scharniers zu erforschen.
Website: https://www.antoniadoenitz.com/