Revision

“Lorenz Pasch betreibt forschende Kunst. Im Unterschied zum Feld der künstlerischen Forschung (Artistic Research) liegt seiner Arbeit kein Forschungsbegriff zugrunde, wie ihn die wissenschaftlichen Disziplinen festlegen, sondern ein Movens, das in der Kunst begründet liegt. (…) Kunst machen stellt sich für ihn als ein fortlaufendes Frage- und Antwortspiel auf der Basis eigener Wahrnehmungen, Entscheidungen und Handlungen dar.” (Friederike Feldmann)

Die Arbeit “Revision“ ist die Gegenüberstellung einer choreografierten Maschine mit ihrem performativen Ursprung. Eine Dachlatte ist zu einer Nadel geschnitten und schleift mit ihrer Spitze in kreisenden Bewegungen über den Boden. Hierdurch entstehen Vibrationen, Klänge und Geräusche. Die Maschine führt aus, was zuvor mit dem Körper erlernt und erprobt wurde. Während der performative Akt der kreisenden Körperbewegung den Performer in eine Art Trance versetzt und er buchstäblich eins mit seiner Tätigkeit wird, tut die Maschine inmitten des Ausstellungsraumes mit uns das genaue Gegenteil. Sie drängt einen an die Peripherie des Raums, indem sie ihn permanent re-strukturiert. Als Schranke oder Zeiger öffnet und schließt sie Wege oder deutet scheinbar auf spezifische Stellen. Ihre unvorhersehbaren, und doch programmierten Bewegungen sowie die Schwingungen des Materials verleihen ihr einen anthropomorphen Charakter. 

Lorenz Pasch (*1990 in Krefeld) absolvierte sein Diplomstudium der bildenden Kunst an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Seit 2017 ist er Mitglied der Studienstiftung des deutschen Volkes. Kürzlich erhielt Pasch den „sonotopia award of distinction“ von der Beethovenstiftung Bonn und wurde im Anschluss eingeladen, an dem internationalen Residenzprogramm „sonic explorers“ in Teheran, Iran, teilzunehmen. 

Website: www.lorenzpasch.net