Das Triptychon der Retusche hat ein vergrößertes Handyformat. In unserer Geschichte haben sich Bildschirme von kollektiven Erfahrungen (Kino), zur privaten (Fernsehen) bis individuellen (Handy) verkleinert. Das Zuschauen ist heutzutage ein voyeuristischer Akt: wir sind alle Spione und wir werden alle ausspioniert. Alles passiert aus der Entfernung, und wir sind taub, was das Nahe betrifft.
Wir streichen ein monumentales Gebäude, worüber wir nicht wissen, wem es gehört oder wofür es dient.
Wir leben in der Illusion, dass wir die Architekten unseres eigenen Lebens sind. Wir denken, wir können alles gestalten: unsere Reise nach Hause, dieses Gebäude, die Welt, die uns umgibt. Wir denken, dass die Maschinen als Werkzeuge für uns dienen. Wir stolpern ständig über unseren eigenen Reflex, aber dieses mal ist in diesem Reflex ein anderer Raum enthalten: eine fremde Straße, eine unbekannte Baustelle, eine Landschaft, wahrscheinlich im Ausland.
In unserer Alltäglichkeit, leben wir mit dem Immateriellen, dem nicht Erreichbaren, dem Unmöglichen und dem Fiktiven. Wir wollen die Farbe anfassen, wir wollen durch die Bildschirme gehen und die Rückseite anschauen. Aber das ist nicht möglich. Das Acrylglas wird uns immer von unseren Träumen trennen.
Satelliten haben uns die Möglichkeit eröffnet, unsere kleine Rolle innerhalb des Universums mit unseren eigenen Augen zu sehen. Wir können Schritt für Schritt, Bild um Bild nach oben fliegen. Das monumentale Gebäude wird nur eine kleine Fläche, die unendliche Straße wird durch die Landschaft unterbrochen, die Landschaft selbst hat keine geraden Linien, weil es keine Linie in der Natur gibt.
Wenn Flugzeuge Rückspiegel hätten, könnten wir noch die von den Motoren gemachte Spur am
Himmel sehen. Wir könnten dann sehen, woher wir kommen und vielleicht würden wir dann besser verstehen, wohin wir fliegen.
Betreuer: Prof. Nader Ahriman
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