Mart Stam Preis

Seit 1997 prämiert die Mart Stam Gesellschaft jedes Jahr die besten Abschlussarbeiten der weißensee kunsthochschule berlin. Studierende aller Fachrichtungen können sich um den Mart Stam Preis bewerben, die Entscheidung trifft eine aus externen Fachleuten und Mitgliedern der Mart Stam Gesellschaft zusammengesetzte Jury. Der Preis besteht in einer gemeinsamen Ausstellung und der Publikation eines zweisprachigen Katalogs.

Ausstellung „Zeitabdrücke“ der Mart Stam Preisträger*innen vom 14. bis 29. Juni 2025

Vom 14. bis 29. Juni 2025 präsentieren die jungen Künstler*innen unter dem Titel „Zeitabdrücke“ ihre mit dem Mart Stam Preis 2024 ausgezeichneten Abschlussprojekte in der Galerie Pankow.

Die feierliche Eröffnung findet am 13. Juni 2025 um 18 Uhr statt.

Es sprechen:
Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Dr. Cordelia Koch, Bezirksbürgermeisterin Pankow
Dr. Angelika Richter, Rektorin der weißensee kunsthochschule berlin
Prof. Stefan Koppelkamm, Vorstandsvorsitzender der Mart Stam Gesellschaft

Donnerstag, 19. Juni 2025, 19 Uhr: Artist Talk – Die Preisträger*innen im Gespräch

In Kooperation mit der
Galerie Pankow
Breite Straße 8, 13187 Berlin
galerie-pankow.de

Preisträger*innen 2024

Wir freuen uns über die diesjährigen Gewinner*innen des Mart Stam Preises 2024:

Neda Aydin, Diplom Bildhauerei, Ausharren

Neda Aydin kombiniert in ihren plastischen Objekten Stahl und Bronze, Stahl und Porzellan, Aluminium und Ton, rau und glatt, starr und elastisch, fest und zerbrechlich. Minimalistisch in der Form und handwerklich perfekt weisen ihre im Raum miteinander korrespondierenden Objekte über sich selbst hinaus und können als Metaphern für die ungelöste Spannung zwischen Repression und Widerstand gelesen werden.

Mareen Baumeister, Master Produkt-Design, FLOCK – gefilzte Wolle als poly-qualitatives Monomaterial

Mareen Baumeister hat prototypisch eine robotische Fertigungsmethode entwickelt, um Wolle europäischer Schafe, die aufgrund ihrer groben Faserstruktur nicht für die Bekleidung geeignet ist und deshalb in großen Mengen entsorgt wird, zu einem dreidimensionalen Filz zu verarbeiten. Sie konstruierte und programmierte ein funktionsfähiges Werkzeug, um eine bisher übersehene Ressource zu nutzen.

Helen Eisen, Master Mode-Design, Perfect World – Doing Gender in Fashion Design

Helen Eisen setzt sich mit geschlechterspezifischen Stereotypen und den damit einhergehenden Vorstellungen von Geschlecht und Kleidung auseinander. Ausgehend von verschiedenen Emotionen entwickelte sie eine in Material und Form facettenreiche Kollektion, die Diversität und Individualität gleichermaßen ablesbar macht sowie traditionelle Handwerkskunst mit unkonventioneller Schnittführung und extravaganten Silhouetten verbindet.

Stavros Gialamidis, Bachelor Visuelle Kommunikation, Ciceklik, Peeling through a wall of time

Stavros Gialamidis hat sich intensiv mit der Geschichte seiner griechischen Heimatstadt Xanthi beschäftigt, die bis heute vom Tabakanbau geprägt ist. Aus eigenen Texten, historischem und aktuellem Bildmaterial hat er ein umfangreiches Buch konzipiert und gestaltet, das durch seine Vielschichtigkeit der Perspektiven, die Verbindung von Fakten und Fiktion und eine differenzierte typografische Gestaltung überzeugt.

Fruzsina Kiss, Diplom Malerei, Total Communication Overload

Fruzsina Kiss setzt sich in ihren Bildern mit der visuellen Überladung des urbanen Raums auseinander. Auf großformatigen Leinwänden überlagert sie Motive, die sie auf den Werbeflächen der Stadt findet und fotografiert. Diese kombiniert sie mit malerischen Gesten – Zitiertes und Eigenes, Ordnung und Spontaneität treten in ein spannungsvolles Verhältnis zueinander.

Marina Resende Santos, Master Raumstrategien, 628 Years of Potatoes

Marina Resende Santos hat auf einem brachliegenden Berliner Grundstück Kartoffeln angebaut und mit Kindern und Jugendlichen aus der Nachbarschaft geerntet. Auf humorvolle und subversive Weise stellt sie den privaten Besitz von Grund und Boden in Frage. Wem sollte der Boden gehören: denen, die ihn sinnvoll nutzen oder denjenigen, die daraus möglichst großen Profit schlagen? Dem hier herrschenden Modell stellt sie das brasilianische Prinzip des usucapião gegenüber: Landlose Bauern erwerben Land dadurch, dass sie es kultivieren.

Vivian Tamm, Bachelor Produkt-Design, 90° – Realigning Urban Energy Dynamics

Vivian Tamm entwickelte ein Grundmodul für eine innovative Solarfassade, das einfache Mechanik mit intelligentem Design vereint. Ihre beweglichen Fassadenelemente richten sich kontinuierlich am Sonnenstand aus und erzielen so einen optimalen Wirkungsgrad. Tamm verknüpft ihre Designpraxis mit wissenschaftlichen Methoden und findet eine funktionale und ästhetische Antwort auf eine anspruchsvolle architektonische Herausforderung.

Die Bewerbungsfrist 2024 war der 14. November 2024.

Preisträger*innen 2023

Sara Hassoune, Textil- und Flächendesign, Emergent – on seeking emergence in 3D woven objects

Anschaulich und vielversprechend untersucht Sara Hassoune, wie sich Eigenschaften und Eigenarten ausgewählter natürlicher Materialien nutzen lassen, um flachgewebte textile Strukturen in dreidimensionale, selbsttragende Konstruktionen zu verwandeln. Dabei hat sie die den Materialien und Prozessen inhärente Intelligenz erforscht, um zu sogenannten „smart textiles“ zu gelangen.

Birgit Kunz, Visuelle Kommunikation, Due Magneti, Und dann?

Birgit Kunz‘ autofiktionaler Roman „Und dann?“ lotet das Spannungsfeld zwischen Textproduktion und Gestaltung aus und verbindet Inhalt und Form auf intelligente, humorvolle und überraschende Weise. Ihre Projektvorstellung in Form einer Performance verstand die Jury als immaterielle Erweiterung ihres Buches.

Jung A Lee, Malerei, Die Verwandlung/Anthill

In ihren großformatigen, abstrakten Gemälden visualisiert Jung A Lee Gedanken, Ideen und Emotionen, die sich über das Unbewusste in ihren Alltag drängen. Die Jury überzeugte die Präzision der farblichen Setzungen, die Flächenkompositionen, die Auslassungen und die Vielsprachigkeit der Stile.

Marie Lempelius, Visuelle Kommunikation, Das arbeitende Bild

In Zeiten, in denen technische Apparate die Produktion, Vervielfältigung und Distribution von Bildern derart vorangetrieben haben, dass sich diese ohne menschlichen Einfluss verselbstständigen, fragt Marie Lempelius nach der sozialen Relevanz unserer bildlichen Realität. Sie spielt mit den Absurditäten einer kaum sichtbaren Bildwelt, die von und für Maschinen generiert wird.

Nicolas Papayannis, Visuelle Kommunikation, Dosierte Bilder – Ein Plädoyer zur Regulation Visueller Kommunikation

Nicolas Papayannis plädiert mit seinem Buch „Dosierte Bilder“ für eine radikale Reduktion der uns täglich in der Werbung und in den sozialen Medien bedrängenden Bilder. Seine Arbeit ist als polemischer Kommentar auf die manipulative Macht der Bilder zu verstehen – als eine Auseinandersetzung mit der Verantwortung von Design in einer Zeit, in der wir zunehmend nicht mehr beantworten können, was „echt“ und was KI-generiert ist.

Belen Resnikowski, Bildhauerei, Awicha

In ihrer Videoarbeit „Awicha“ sucht die Künstlerin Belen Resnikowski nach ihrer Geschichte und ihren Wurzeln. Mit subtiler Dramaturgie, dem eindringlichen Sound der Stille und einer poetischen Off-Stimme entführt sie in die bolivianischen Landschaften. Ihr „Heimweh-Ruf“ hat die Jury tief berührt.

Johannes Schmidtner, Produkt-Design, Urban Sails

Johannes Schmidtner hat mit seinen „Urban Sails“ den Prototyp einer Windturbine für den urbanen Raum entwickelt. Das ästhetisch anspruchsvolle Modul ist als Grundbaustein eines dezentralen Konzepts der Energieerzeugung gedacht.

Preisträger*innen 2022

MILAN BERGHEIM, Produkt-Design, re:wet/peat:lab

KAJA BUSCH, Mode-Design, no shame no gain

HU HYUN HWANG, Visuelle Kommunikation, Not ok – Anti-Asiatischer Rassismus

NINA PLÁŠKOVÁ, Bildhauerei, Dialog der Eingelegten

SABINE RICHTER, Produkt-Design, Power to the Period – using menstrual blood to diagnose diseases

ALEXANDRA RUPPERT, Visuelle Kommunikation, Atlas of a Dream Volcano

VAIA TATOPOULOU, Textil- u. Flächendesign,
LORENZ WILLKOMM, Visuelle Kommunikation,
Hohlräume, Exhibiting Depression

JAKOB WIRTH, Raumstrategien, Parasite Parking

Preisträger/innen 2021

Preisträger/innen 2020

Preisträger/innen 2019

Preisträger/innen 2018